Synsemantikum

Synsemantikum (auch Synsemantikon, Synkategorem oder Funktionswort) (englisch: synsemantic word[1] oder function word[2]) ist ein Begriff aus der Sprachwissenschaft. Er umfasst diejenigen Wörter beziehungsweise Wortarten, die neben einer, oft schwach ausgeprägten, lexikalischen Bedeutung in erster Linie zahlreiche grammatische Funktionen in einem Satzgefüge haben. In der Lexikographie schreibt man ihnen eine „kategoriale Polyfunktionalität und Polysemie“ zu, „die für die Funktionswörter eher charakteristisch denn eine Ausnahme ist“.[3] Synsemantische Wörter beziehen sich nicht auf Dinge der Welt (wie Haus, schön, laufen usw.), sind aber für die Konstruktion eines Satzes notwendig. In dem Satz „Die Katze sitzt vor dem Ofen“ sind die Artikel die und dem sowie die Präposition vor Funktionswörter. Der Gegensatz wird mit dem Begriff Autosemantikum erfasst.

  1. Hadumod Bußmann (Hrsg.): Lexikon der Sprachwissenschaft. 3., aktualisierte und erweiterte Auflage. Kröner, Stuttgart 2002, ISBN 3-520-45203-0 (Synsemantikum).
  2. So etwa in Graeme Kennedy: Introduction to Corpus Linguistics. Longman, London/New York 1998.
  3. Eva Breindl, Annette Klosa: Einleitung. In: Eva Breindl, Annette Klosa (Hrsg.): Funktions|buch|forschung. Zur lexikographischen Darstellung von Partikeln, Konnektoren, Präpositionen und anderen Funktionswörtern (= Germanistische Linguistik. Band 221–222). Olms, Hildesheim/Zürich/New York 2013, S. 7–18, hier S. 8.

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